Die  Restaurierung der Apostelbilder in unserer Kirche

 

Die knapp 250 Jahre alten Apostelbilder in unserer Kirche wurden vpm März bis April dieses Jahres erfolgreich aufgearbeitet  Hier ein paar Fotos der restaurierten Bilder:

 

 

Erläuterung der Restaurierungs-Maßnahmen:

– Die Bildoberflächen waren stark verschmutzt. Sie wurden mit destilliertem Wasser und einer Spezialseife sorgsam gereinigt.
– Die Substanz der hölzernen Bildtafeln war durch einen zurückliegenden Holzwurmbefall geschwächt. Die geschwächte Holzsubstanz in den offenliegenden  Fraßgängen wurde gefestigt. Die offenen Fraßgänge und Ausfluglöcher wurden mit  einem Holzkitt geschlossen.
– An einigen Bildtafeln wurden alte, defekte Ausspänungen entfernt und durch neue  Ausspänungen ersetzt. Diese wurden anschließend grundiert, geschliffen und für die Retusche vorbereitet.
– Die grundierten, gekitteten Fehlstellen im hölzernen Bildträger wurden anschließend  retuschiert und ihrer Umgebung angepasst.

Dabei wurde in vier Schritten vorgegangen: 

  1. Die erste Farbschicht wurde mit Gouache (Wasserfarben) durchgeführt und erste Farbgebung und Konturen damit angelegt.
  1. Anschließend wurde ein dünner Firnis (Schutzüberzug) auf die gesamte Bildfläche aufgestrichen, um den alten Farben wieder mehr Leuchtkraft und Tiefe zu geben und einen einheitlichen Glanzgrad herzustellen.
  1. Durch eine frühere Freilegung der Darstellungen (sie waren mit einer Ockerfarbe komplett zugestrichen), war das Erscheinungsbild durch in den Tiefen der Mal-schicht verbliebene ockerfarbene Farbreste verunklärt und zum Teil nicht mehr  lesbar. Daher wurden die Farbreste mit Aquarellfarben und Harz-Öl-Farben mittels unktretusche retuschiert. Dadurch zogen sich die farbig unterschiedlichen Partien wieder zusammen und die Gemälde erhielten wieder ein homogenes Erscheinungs-bild. Bei der Retusche wurde Wert darauf gelegt, die ockerfarbenen Reste nur mit Punkten zu retuschieren und nicht flächig zu übermalen.
  1. Die blau gestrichenen Rahmenleisten wurden angeschliffen und mit einem warmen Grauton neu gestrichen. Der Farbton wurde mit der Gemeinde abgestimmt. Die blauen Rahmungen waren nicht original und passten optisch nicht zum restlichen Farbkonzept des Kirchenraums.

 

 

Marja Sterzenbach
Dipl.-Restauratorin M.A.
Gemälde und Skulptur